Höhlenbären lebten während der letzten Eiszeit ausschließlich im heutigen Europa. Sie entstanden vor ca. 400-500.000 Jahren aus den Denningerbären. Höhlenbären entwickelten sich dabei vom Allesfresser zum reinen Pflanzenfresser und ernährten sich von Beeren, Gräsern und Früchten. Dies geht aus zahlreichen Gebissfunden deutlich hervor.
Höhlenbären konnten eine Schulterhöhe von ca. 1,6 Metern erreichen, aufrecht stehend waren sie über drei Meter groß und damit ungefähr ein Drittel größer, als die heutigen Braunbären. Während der Wintermonate hielten die Höhlenbären, auch in den Höhlen des Lonetals, einen ausgedehnten Winterschlaf. Vor allem in der Charlottenhöhle bei Hürben wurden zahlreiche Skelettteile gestorbener Höhlenbären gefunden. Diese Tiere dürften wohl an ihrem Winterschlafplatz aufgrund eines zu geringen Winterspecks gestorben sein.
In welchem Umfang Höhlenbären auch von Menschen gejagt wurden, ist heute nicht ganz klar, es wurden zumindest Skelettreste von diesen Tieren mit Pfeilspitzen gefunden. Diese besitzen jedoch eher seltenheitswert, so dass von einer extensiven Bejagung der Höhlenbären durch den Menschen nicht ausgegangen werden kann.
Höhlenbären dürften nicht zuletzt aufgrund ihrer Spezialisierung auf pflanzliche Nahrung mit dem Ende der letzten Eiszeit ausgestorben sein. Dabei wird wohl auch ihre Abhängigkeit von Höhlen zur Überwinterung eine wichtige Rolle gespielt haben - für härteren Wintern konnten sich die Tiere oftmals nicht ausreichend Winterspeck anfressen, sie starben dann in der Höhle oft mitsamt ihren Jungtieren. Ein weiterer Grund dürfte die zunehmende Inselbildung der Populationen gewesen sein, die es lokalen Populationen zunehmend schwerer machte, ihre genetische Vielfalt aufrechtzuerhalten. Der Mensch dürfte nach heutiger Kenntnis für das Verschwinden der Höhlenbären keine entscheidende Rolle gespielt haben.
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